Wochenfluss

In diesem Essay beschränken wir uns auf das Thema Wochenfluss. Wir gehen auf wichtige Details des Wochenflusses ein, zum Beispiel wie man ihn kontrollieren kann und erzählen zum Schluss noch ein paar spannende Fakten zum Thema "Wunderwesen Frau".

 

Plazenta und Eihäute, die das Ungeborene die ganze Schwangerschaft über genährt, beziehungsweise schützend umgeben haben, lösen sich bei der Geburt ab und hinterlassen eine blutende Wunde in der Gebärmutterwand. Den anfangs noch blutigen Ausfluss in den ersten Wochen nach der Geburt nennt man „Lochien“, oder „Wochenfluss“. Die Gebärmutter scheidet dabei Blut, Sekret und abgestorbene Gewebestückchen aus. 

Wenn nach den ersten Blutungen die Heilung der Wunde einsetzt, wechselt die Farbe des Wochenflusses von rot zu rosa oder braun am Ende der ersten Woche; später wird er gelblich oder ganz farblos, wobei auch die Menge ständig abnimmt. Die Stärke der Blutung ist von Frau zu Frau unterschiedlich - manche Frauen bluten sehr stark, andere etwas schwächer. Die Blutungen dauern zwischen zwei bis sechs Wochen. 

 

Wochenfluss und Stillen

Während des Stillens wird der Wochenfluss oft plötzlich deutlich stärker und nimmt eine intensivere rote Farbe an. Das kommt durch die Oxytozin-Ausschüttung zustande, welche Kontraktionen der Gebärmutter auslöst, wodurch die Gebärmutterschleimhaut wie ein Schwamm ausgepresst wird. Die Rückbildung des Uterus wird gefördert und gleichzeitig verringert sich die Gefahr einer Infektion in der Gebärmutterhöhle, weil sich das Sekret nicht aufstaut. Bei stillenden Müttern hört der Wochenfluss in der Regel schneller auf.   IMG 1905 Wurzel/Schnecke

 

Wochenfluss und Intimpflege

Solange der Wochenfluss anhält, ist äußerste Sauberkeit und Hygiene wichtig um Infektionen zu vermeiden. Übertriebene Intimhygiene ist jedoch nicht empfehlenswert, es reicht den Intimbereich mit klarem Wasser und eventuell einer milden Seife zu waschen. Ebenso ist es wichtig die Hände nach dem Toilettengang gründlich zu waschen. 

Binden mit Kunststoffanteilen, synthetischen Duft- und geruchshemmenden Stoffen sind zu meiden, sie können in Verbindung mit geringer Luftdurchlässigkeit zu Schleimhautreizungen und Pilzinfektionen führen. Tampons sind während des Wochenflusses absolut tabu, da über sie Bakterien in die verheilende Gebärmutter gelangen und eine Infektion auslösen können.  

 

Bessere Kontrolle mit Stoffbinden

In den ersten Tagen nach der Geburt ist der Wochenfluss blutig und stärker als eine normale Menstruationsblutung. Wir empfehlen daher, in dieser Zeit, je nach Ihrer Wochenflussstärke, die grossen Doppelfaltbinden von Purpurtage oder saugfähige Vlieswindeln zu verwenden. Wechseln Sie die Binde oder Windel möglichst alle zwei bis drei Stunden. 

Sobald der Wochenfluss nachlässt, können Sie dann auf Ihre vertrauten waschbaren Bindenmodelle von Purpurtage zurückgreifen. Gegen Ende des Wochenflusses bieten Slipeinlagen und Flügelbinden einen ausreichenden Schutz. 

 

Bei der Verwendung von luftdurchlässigen Stoffbinden können Sie Farbe und Geruch des Wochenflusses besser kontrollieren. Suchen Sie bitte Ihre Hebamme oder Ihre Ärztin/Ihren Arzt auf, wenn Sie folgende Beobachtungen machen:

  • wenn eine Binde oder Windel innerhalb einer Stunde durchgeblutet ist oder die Blutung wie Wasser aus einem Hahn läuft,
  • wenn nach einer Woche die Blutungen nicht nachgelassen haben und nach wie vor hellrot sind,
  • wenn nach einigen Tagen die Blutungen wieder so stark werden wie nach der Geburt,
  • wenn das ausgeschiedene Blut große Blutgerinnsel enthält,
  • wenn unangenehmer Geruch, Fieber oder Schüttelfrost auftreten.

Nach der Geburt ist es wichtig sich und seinem Körper Zeit zu geben, um sich wieder zu erholen.

 

Die Menstruation nach der Geburt

Der Menstruationszyklus wird durch die Schwangerschaft und die nachfolgende Stillzeit unterbrochen. Der Zeitpunkt der ersten Menstruation nach der Geburt ist von Frau zu Frau verschieden, er hängt auch davon ab, ob und wie intensiv Sie stillen. Es kann sein, dass sich die Menstruation durch die Geburt verändert, bei manchen Frauen wird die Blutung stärker und dauert etwas länger. 

 

Wunderwesen Frau 

Die Gebärmutter einer erwachsenen, nicht schwangeren Frau wiegt ca. 80 – 120 Gramm. 

Bei der Geburt erreicht sie mit Kind, Plazenta und Fruchtwasser ein Gewicht von ca. fünf bis sechs Kilogramm. 

Nach der Geburt bildet sich die Gebärmutter zurück. Innerhalb weniger Tage „schrumpft“ sie von ca. 30 auf etwa 10 Zentimeter. 

Gleich nach der Geburt befindet sich die Gebärmutter noch in Nabelhöhe, nach rund zehn Tagen wieder knapp oberhalb des Schamhaardreiecks.

Stillen fördert die Rückbildungsvorgänge im Wochenbett - die Gebärmutter schrumpft rascher wieder auf ihre normale Größe.

Nach einem Kaiserschnitt dauert die Rückbildung der Gebärmutter länger.

Nach vier bis sechs Wochen sollte der Wochenfluss ganz versiegt sein. Gleichzeitig haben dann die Eierstöcke mit der Östrogenproduktion begonnen, sodass sich die Gebärmutterschleimhaut wieder aufbaut und spätestens nach dem Abstillen der Monatszyklus wieder einsetzt.